AG Schülertheater stellt sich vor

Theater!!!  In fast jeder Schule gibtAEUR(TM)s das, irgendwann, wenn jemand, na ja, über die Stränge schlägt zum Beispiel oder eben seine Suche nach dem Optimum an Verhaltensregeln noch nicht abgeschlossen hat, heißt es: Geh doch zum Theater! Da kannst Du das alles ausleben! Und Zuschauer hast Du dabei auch noch!

Und irgendjemand hat mal gesagt: Schauspieler müssen vor allem zwei Voraussetzungen erfüllen: Es müssen Menschen sein, die besessen sind von dem Wunsch, in eine andere Haut, in eine Rolle zu schlüpfen um plötzlich jemand ganz anderes zu sein. Wenn sie eine Rolle übernehmen, müssen sie sich sagen: "Ich bin ...!"

Im Jahr 2006 stand Shakespeares Macbeth auf dem Programm AEUR" kleine leichte Kost.

Nach Stücken der vergangenen Jahre, wie z. B. Faust, einige selbst geschriebene Stücke, ein Tucholsky-Abend, die Physiker, Antigone, die Dreigroschenoper, wohl eine würdige Fortsetzung, fanden alle. Wenn nur nicht jedes Mal das nervenaufreibende Verteilen der Rollen und die Arbeit am Text am Anfang die Gemüter aufmischen würde. Aber schließlich bewiesen alle genug Teamgeist und jeder arbeitete hart an seiner Rolle.

Jeden Dienstag, wenn alle anderen schon längst zu Hause waren, standen mindestens 2 Stunden Probe auf dem Plan. Die waren bestimmt nicht immer von Harmonie und Zufriedenheit gekennzeichnet. Und das war gut so. Denn ständiges Auseinandersetzen und Streiten bringt weiter. Ratschläger und Besserwisser gibtAEUR(TM)s genug, wir aber hatten in unseren Reihen und auch außerhalb Berater, Querulanten und junge Leute, die nicht darauf warteten, dass man ihnen sagt, was sie machen sollen. Die machen auch selbst was.

2007 dann gab es wieder eine nicht gerade leichte Aufgabe zu bewältigen. Enrico Scheffler, damals 10. Klasse, hatte den 100. Geburtstag von Haus 1 unserer Schule zum Anlass genommen und in den großen Ferien ein Bühnenstück geschrieben. Tolle Sache! Aber es war nicht leicht zu spielen, denn es mussten Schauspielerei, Gesang, rhythmische Sportgymnastik und ausgefeilte elektronische Technik unter einen Theater-Hut gebracht werden.Nach anfänglichen Schwierigkeiten und mit viel Energie haben wir es dann aber AEUR" auch Dank Enricos unermüdlicher Regie AEUR" und Motivationsarbeit AEUR" geschafft. In der Festwoche war Premiere und es gab für Enrico einen Preis des Förderkreises unserer Schule.

2008 fiel die Wahl auf die Novelle "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller. Einfach und bequem war noch nie unser Ding und so bastelten wir aus der Novelle ein Textbuch. Alle gemeinsam. Das geht! Trotz chronischen Personalmangels haben wir die Rollen aufgestockt und eine Go-Go-Tänzerin mit kriminellem Potential, einen Taxifahrer als Zeugen und eine Privatdetektivin, welche die Machenschaften aufdeckt und damit den armen Wenzel entlastet, in das Stück eingefügt. Es waren Vorschläge der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler.

Aus Begeisterung am Erfinden von Figuren und Handlungen und weil wir nicht genug Leute hatten, wollten einige sogar den Bürgermeister von Goldach ermorden lassen. Das geht dann aber doch zu weit und so mussten eben fast alle zwei Rollen übernehmen. Zur Entlastung des Ensembles lassen wir dann die Zuschauer den Schluss des Stückes gestalten. Sie müssen nämlich am Ende bestimmen, ob Wenzel Strapinski schuldig sei oder von allen Anschuldigungen frei gesprochen werden soll. Also Arbeit und Vergnügen für alle AEUR" die Schauspieler und die Zuschauer. Und so soll es sein!

Zu guter Letzt noch eine Anmerkung: Es sei hier allen Mädchen und Jungen gedankt, die mit ihrer Begeisterung, ihrer Ausdauer, ihrem Witz und mit Fleiß für wirklich denkwürdige Aufführungen gesorgt haben! Denn Unterricht, Hausaufgaben und Klassenarbeiten sind und bleiben das Wichtigste und kosten viel Zeit. Dass dann trotzdem noch Kraft bleibt, Theater zu spielen, ist super! Wir hoffen auch, dass das so bleibt! Und damit: Toi, toi, toi für die Premiere!

Abschließend sei noch erwähnt, dass wir natürlich auch hin und wieder in fremden Revieren AEUR?wildernAEURoe. Das heißt, wir schauen uns auch gern an, wie es Andere machen, Profis und Laien wie wir. So haben wir ein Märchen im Theater Dessau gesehen und wir haben Kontakt aufgenommen zur Theatergruppe des Dr.-Frank- Gymnasiums Staßfurt. Ihr Stück "Momo" haben sie im Salzlandtheater gespielt. Auf einer richtigen großen Theaterbühne. Es hat uns gut gefallen. Eine Woche später waren die kleinen Schauspieler Gäste an unserer Schule und hier konnten wir dann zeigen, was wir so drauf haben. Und das war auch nicht schlecht! Jedenfalls hatten wir viel Spaß zusammen. Diese Zusammenarbeit wollen wir auf jeden Fall fortsetzen. Ach ja, vielleicht sehen wir unsere "Kollegen" zum Schultheatertreffen im Salzlandtheater in Staßfurt am 26.06.2008 in den Workshops schon wieder!