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von Axel Wieczorek +++ Bericht zum 3. Tag beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia".

Der Bericht heute wird wohl etwas emotionaler. Also bitte schon mal Taschentücher bereit legen und drauf freuen.

Heute mussten wir sehr zeitig starten. Es war Wettkampftag und bevor es losgehen konnte, waren einige Dinge zu erledigen.

Zunächst haben wir für Jessi eine Schokoladentorte organisiert, die Kerze fertig gemacht, den Hut bereit gestellt und gewartet, dass sie kommt, was dann auch gleich geschah und wir direkt singen konnten. Es gab auch wieder Applaus von den anderen Mannschaften. (Ich fürchte der letzte Applaus für uns.)

Dann frühstücken, Brötchen schmieren, die wir aufgrund unserer großartigen Sponsoren auch zahlen konnten (dieses Jahr kosten Brötchen erstmalig Geld, wenn man sie mitnimmt), Sachen packen und ab in die Schwimmhalle. Auf dem Weg zur S-Bahn erzählte mir Chiara von einem Simson Treffen an dem sie bald teilnimmt. Krass. Die Zeiten ändern sich. Vor 5 Jahren musste (durfte) ich noch mit den Jungs alleine in`s Simsonmuseum.

An der Schwimmhalle dann wieder die höheren Sicherheitsmaßnahmen was bedeutet, dass tatsächlich stichprobenartig Rucksäcke kontrolliert wurden und die Akkreditierung überprüft wurden. Ja, die Zeiten sind auch anders geworden.

So dann Einschwimmen und da machten sich zum ersten Mal unsere einheitlichen Badekappen bemerkbar. Ein prüfender Blick über das Schwimmbecken und ich konnte unsere Mannschaft direkt erkennen. Sehr schön! Und noch schöner war, dass sie sich eine eigene Bahn erkämpft hatten. Ich glaube unsere sportlichen Gegner waren irgendwie mal wieder von uns beeindruckt. Das kann ich durchaus verstehen, denn wir präsentieren uns hier tatsächlich als ein gutes Team.

Beim Einmarsch dann war es wieder so, dass die lieben Hallensprecher uns schon wieder aus ihrem Gedächtnis verdrängt haben. Ich dachte, wir hätten hier einen größeren Eindruck hinterlassen. War wohl nicht so. Wir waren wieder das Stephanjum. Sauerei! Das hab ich aber direkt geklärt. Noch mal wagen die sich das ganz sicher nicht!!

Dann kam die Get together Staffel, an der wir wieder nicht teilnehmen durften, weil die Paralympics irgendwie sich selbst Beine stellen. Also ich meine die vom Verband, nicht die Sportler und Mannschaften!

Egal. Wir nutzten die Gelegenheit um unsere Geschenke an unsere Freunde aus Dessau zu überreichen! Ich kann nur sagen, alles richtig gemacht. So ein Strahlen in Kinderaugen ist unbezahlbar und unsere Sportler haben sich wirklich darüber gefreut beschenkt zu werden und Geschenke verteilen zu können. Ein super schönes emotionales Erlebnis!

Dann hieß es Wettkampfspannung aufzubauen. Wir machten einen Kreis, und ich sagte unseren Sportlern, dass ich mich freue mit ihnen hier sein zu können und dass ich ihnen und uns als Mannschaft die Daumen drücke, sie die Ruhe bewahren sollen und einfach ihr Rennen schwimmen sollen. Ich bin schon jetzt stolz auf sie. Irgendwie muss ich den richtigen Nerv getroffen haben. Lana hatte feuchte Augen, auch, weil sie unglaublich aufgeregt war. Schön zu sehen, so muss das sein!

Erster Wettkampf, 1. Lauf und unsere Viki musste den Reigen eröffnen. 50m Freistil war die erste Disziplin. Viki machte einen Sicherheitsstart und dann ein sehr beherztes Rennen in dem sie eine aggressive Zielannahme demonstrierte, genauso wie ich es von ihr gefordert habe. Sauber! Eine gute Zeit war der Lohn. Und Viki hat erst mal all ihren Emotionen freien Lauf gelassen. Sie war so erleichtert, dass sie (Rotzblasen)Tränen der Freude vergoss. Was für ein Druck…

 Im 2. Lauf durften dann Jessi, Lana und Valerie ran. Und was soll ich sagen, da durfte ich Bilder sehen, die meinen erfolgsentwöhnten Augen gänzlich fremd waren. UNSERE Schwimmerinnen waren nicht die letzten! Lana war sogar die 3. In ihrem Lauf. Wahnsinn!! Der Lohn war Platz 15 nach der 1. Disziplin mit satten 3/10 Sekunden Vorsprung. Irre! Unfassbar! Hurra!

Und Jessi wurde noch zum Geburtstag gratuliert direkt nach ihrem Wettkampf. Leider hat sie es gar nicht richtig mitbekommen, weil die Badekappe so straff sitzt.

Ich konnte mich aber nur kurz freuen, denn die Jungs mussten ran. Dabei durfte Tristan im 1. Lauf unsere Farben in den Vordergrund spielen. Und das hat er gemacht. Er wurde 5.! Mit einer neuen Bestzeit, 2 Sekunden schneller als bisher. Ich war geplättet. Im nächsten Lauf gingen Gustav und Luca auf die Blöcke und setzten unsere unfassbare Serie fort. Gustav steigerte sich um 1 Sekunde und wurde 5., Luca konnte seine Zeit aus dem Landesfinale wiederholen und Nico wurde im nächsten Lauf 6. und verbesserte sich um eine halbe Sekunde. Ein totaler Wahnsinn. Leider war in der Gesamtwertung doch bloß der 16. Platz mit 3 Sekunden Rückstand drin.

Dann war schon Mittagspause. Quatschen, Essen, wieder warm machen und warm halten, Spannung wieder aufbauen und den Tunnelblick anschalten. Wir wollen weiter vor!

Als nächstes mussten die Lagenstaffeln geschwommen werden. Dabei werden jeweils 50m in folgender Reihenfolge absolviert: Rücken, Brust, Delphin, Kraul. Bei den Mädchen waren hierfür Chiara, Alexandra, Klara und Jessi geplant. Auf dem Weg zum Starplatz sagte Jessi plötzlich, dass sie nun doch plötzlich nervös würde. Ich sah es ihr an. Meinen Blick weiterschweifen lassend, entdeckte ich die Rester von Alexandra. Sie war so weiß, dass dafür eine neue Definition gefunden werden muss. Nur so viel, Alpinweiß ist ein dreckiges Grau dagegen. Nun ja, und das Ergebnis der Staffel war ganz sicher nicht ganz im Bereich unserer Möglichkeiten. Sie konnten ihre Vorzeit nicht bestätigen und fallen somit etwas weiter zurück. Und das obwohl sie alles richtig machten und Fehler nicht sichtbar sind. Die anderen sin definitiv gedopt. Allerdings berichtete Chiara noch von ihrer Methode vor der Wende beim Rückenschwimmen. Sie hat oben die Lampen gezählt bevor sie die Wende einleitete. Ich vermute mal ihr ging ein Licht auf.

Bei den Jungs konnten Willi, Maxim, Nico und Nikolai zeigen, was sie für Teufelskerle sind. Und genau das haben sie gemacht. Mit einer Zeit, 10 Sekunden schneller als beim Landesfinale!, wurden sie leider nur 16., was zur Folge hatte, dass unser Abstand auf 20 Sekunden vergrößert wurde. Mist! Dabei sind wir so gut!

Und diese Staffeln sind auch etwas richtungsweisend für den Gesamtausgang. Na gut, unser Dauerabo auf den 16. werden wir wohl wieder einsetzen. Drauf ge…. Wir sind trotzdem die genialsten, denn als Team sind wir klasse. Nach jedem Wettkampf, der jeweils gegenseitig angefeuert stattfindet, klatschen sich die Mädchen und Jungen ab und machen sich Mut. Einfach super! Und ich kann meine Haare behalten. Ist auch was.

Ok. Staffeln vorbei und als letzter Wettkampf waren noch 50m Brust zu absolvieren. Und hier haben sich wieder Wunder für meine Augen abgespielt. Kurzgefasst: Alexandra sensationelle 2., genauso wie Janin in ihrem Lauf, dazu jeweils 6. Plätze durch Valerie und Chiara bedeuteten wirklich eine riesengroße Freude bei uns, die durch die Leistungen der Jungen nochmal bestätigt wurde. Tristan 3., Maxim 3., Simon 7. und Robin 8. Platz im jeweiligen Lauf. Wahnsinn! Und dann noch die Zeitverbesserungen im Vergleich zum Landesfinale. Ich muss sagen meine Hoffnungen auf eine ungewöhnliche Platzierung steigen wieder. Allerdings haben wir auch schon einen Sicherheitsabstand zwischen uns und die 15. gebracht. Bei den Mädchen 18 Sekunden und bei den Jungs 11 Sekunden. Aber egal Tag 1 ist aus Wettkampfsicht gut gelaufen. Trotz allem, ich hatte heute echt oft Gänsehaut und ein bisschen feuchte Augen, so stolz war ich auf unsere Truppe. Und Tag 2 wird noch besser!!

Jetzt stand Erholung auf dem Programm. Jessi hat auf ihren Geburtstag eine Runde Donuts geschmissen, schnell in`s Hotel, umziehen und dann aber im Affenzahn SHOPPEN!!!!!!

Yeah!!!

Nur über die Reihenfolge der Tempel gab es noch kurz Gezeter.

Blödsinn da. Aber für mich schon Zeit zu schreiben. Denn gestern war ich 1.30 Uhr einschlafbereit…

In der Bahn zum AlexPlatz fragte mich Klara nach dem Fußballtipp für das Spiel Würzburg gegen Jena. Ich antwortete 1:3, woraufhin Nico fragte für wen. Meine Antwort: für Köln.

So AlexPlatz raus, Primark rein und ich auf die Couch vom Vorjahr zum Schreiben. Shoppen kann echt viel Spaß machen. Neben mir nahm dann eine junge Mutter Platz, die ihr schreiendes Kind nur durch Stillen beruhigen konnte. Ach die lieben Kleinen, wie einfach ist das Leben. Ich wünschte mir so ne Reisetheke auch, allerdings mit Bierfüllung…

Zack war die erste Stunde Shoppen schon rum und die Karawane zog weiter zum Potsdamer Platz. Im Zug dort rein in die Mall und nix wie ne Bar gesucht. Schließlich hatte ich jetzt auch Durst und ein Bier zur rechten Zeit löscht Durst. Dann konnte ich weiterschreiben.  Und so habe ich die chronologischen Abläufe abgearbeitet, bis der Akku alle war und ich nur noch mein Bier austrinken konnte. Zum Glück war der Wahn bald vorbei und wir sind nach Hause gefahren. Diese Fahrt war aber doch noch recht unterhaltsam. Simon war der Subwaysurfer, Willi der TableStangenFloordancer, Robin der Birkenwasserschlabberer, was laut Chiara angenehm nach nichts schmeckte, Viki ein Helene Fischer Double, was mich zu Brechreiz führte, nicht Viki, aber die Musik ihres Originals, und so weiter. Die liebe Kleine wirkten sehr gelöst! Bis hin zum fast totalen coming out. Tristan nämlich erklärte er kenne Highlighter und sogar Kajal. O-Ton: „Ich kenne Highlighter und ich kenne sogar Kajal. Und das finde ich wirklich schlimm. Ich mache mir Sorgen um mich!“ Naja, vielleicht kann er das Wissen ja mal nutzen und so die verborgene Schönheit entdecken bzw. die getarnte Häßlichkeit entlarven. Also besser man kennt den Feind. So kann man sich drauf einstellen… Später erzählte Willi von dem StaubsaugerComputerRoboter, den sie zu Hause haben. Ein Mädchen (ich darf den Namen nicht sagen – fängt mit Tsch an) antwortete, bei uns heißt das Gerät Mutti. So und zu guter Letzt sinnierte Klara noch über den Ursprung des Schmetterlingsschwimmens und meinte doch eher, dass dieser Schwimmstil eher einer Robbe ähnelt. Konsequenterweise muss jetzt festgehalten werden, dass Klara heute Robbe geschwommen ist. Nico auch.

Jetzt werden die lieben Kleine gleich schlafen, ich lade noch hoch und hoffe, es klappt so flott wie heute und werde dann hoffentlich eher schlafen können.

Morgen gilt es für uns. Vielleicht gelingt uns ja noch die eine oder andere Überraschung. Also Daumen drücken!!!!

Gute Nacht Aschersleben.

PS: Der FCM gewinnt gegen Paderborn. Sehr erfreulich für alle Blau-Weiße. Dankeschön an Familie Klanert, die heute in der Monsterbadeanstalt live mit Daumen drückten.

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